durchfall während reise
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22.-24. Oktober: Ach du Kacke! Der Durchfall lässt grüßen…

Vor ein paar Jahren hätte ich mich bestimmt so geekelt, dass ich schreiend davongesprungen wäre, jetzt denke ich mir nur: Solange sie mir nichts getan hat und ich sie nicht gehöre habe, ist alles gut.

Wovon ich rede?

Nun: Mäggie und Tobi erzählen mir gerade, dass heute Nacht eine Maus in der Hütte herumgewandert ist. Weil wir unsere Plane unter die Schlafsäcke gelegt haben, haben sie sie natürlich die ganze Zeit rascheln und herumflitzen gehört, während ich Glückliche mit meinen Ohrstöpseln nichts mitbekommen habe 😄

Ich kann also froh sein, dass ich erst vor ein paar Minuten wegen den Förstern vor unserer Hütte aufgewacht bin und die Nacht für mich ziemlich erholsam war. Andererseits haben wir heute eh keine Wanderung bevorstehen, also haben Mäggie und Tobi genug Zeit zwischendrin mal ein kleines Nickerchen einzulegen.

Jetzt heißt es aber erstmal frühstücken: Die Förster haben schon gefragt, ob wir uns zu ihnen setzen und einen Kaffee trinken möchten. Gegen Ersteres haben Tobi und ich nichts einzuwenden, Letzterem können wir -im Gegensatz zu Mäggie, die das Angebot zu schätzen weiß- nichts abgewinnen.

Während wir also gemütlich am Tisch mit den 6 Arbeiter/innen sitzen und quatschen, trudeln schon die ersten Wanderer ein. Die Schutzhütte scheint ein beliebter Startpunkt für Ausflüge zu sein; uns wäre lieber wir hätten noch ein bisschen die Ruhe genießen und über die Erzählungen der Förster lachen können.

Aber was soll’s.

Mhmmm, köstlich!

Nachdem Mäggie, Tobi und ich uns zu Mittag selbst mit unseren Kochkünsten überrascht haben (ich weiß, Selbstlob stinkt und die Pilze haben nicht mal wir gefunden, aber es war trotzdem ein Gaumenschmauß) warten schon bald die nächsten Köstlichkeiten auf uns.

Ein paar Einheimische haben es sich nämlich auf dem Tisch neben uns gemütlich gemacht und bieten uns jetzt allerlei Zeug zum Probieren an: Von mit Kürbismarmelade gefülltes für hier typisches Gebäck (rame di napoli alla zucca?) , über Schokolade bis hin zu millefoglie ist alles dabei.

Auch wenn mein Körper diesen ganzen Süßkram nicht mehr gewohnt ist, kann ich nur sagen: Es ist verdammt lecker!

Die 4 Typen haben aber noch mehr zu bieten: Einer von ihnen ist Tourguide und macht regelmäßig geführte Wanderung zum Ätna. Dementsprechend kann er eine Menge über den noch aktiven Vulkan erzählen, wobei Mäggie, Tobi und ich gespannt an seinen Lippen hängen.

Erstaunt nehmen wir die Informationen auf, die er uns preisgibt: Im Inneren soll der Ätna ganze 3.000-4.000°C aufweisen, außen ist hingegen nur eine Temperatur von 800-900°C messbar!

Wobei “nur“ relativ ist…

Eigentlich ist es ja erstaunlich, dass wir hier einfach so sitzen können, während zweitausend Höhenmeter weiter oben die Temperaturen so hoch sind, dass wir dort sofort sterben würden, oder?

23./24. Oktober: Was haben wir uns da eingefangen?

Entweder machen Mäggie, Tobi und ich so einen freundlichen (oder bemitleidenswerten?) Eindruck oder die Leute hier sind einfach viel freigiebiger als wir es gewohnt sind: Als heute morgen wieder die Förster kommen, bringen sie uns eine ganze Tüte voll Essen mit. Voll lieb, dass sie an uns gedacht haben❤

Mäggie kommt allerdings gar nicht dazu zu frühstücken: Durchfall lautet der Übeltäter.
Auch wenn Tobi und mir es immer wieder aufstößt als würde ein faules Ei in uns weiter dahingammeln, glauben wir nur sie hätte sich was eingefangen und wir würden verschont bleiben…

Denkste…

Gegen Abend fühlen Tobi und ich uns immer schlapper und mega aufgebläht; um 5 Uhr morgens geht’s dann los: Durchfall.
Während es Mäggie schon wesentlich besser geht, springen Tobi und ich nun alle halbe Stunde raus. So ne kacke (und das meine ich wortwörtlich)!

An Schlaf ist natürlich nicht mehr zu denken; weder für Mäggie, die die ganze Zeit ihren Platz hinter der Tür räumen muss, damit wir überhaupt raus kommen, noch für uns. Ich hoffe inbrünstig, dass der ganze Spuk vorbei ist, sobald die Förster kommen. Ich habe nämlich keine Lust in ihrer Anwesenheit alle halbe Stunde im Wald zu verschwinden und -sorry- ihren Arbeitsplatz zu versauen.

Das war also die Ursache…

Tatsächlich legt sich das Ganze innerhalb ein paar Stunden; anschließend beginnt das große Rätseln: Was könnte die Ursache sein, dass es uns alle drei erwischt hat? Am Beginn glauben wir fest daran, dass das unreine Brunnenwasser vor der Schutzhütte der Grund ist, bis uns schließlich die Pilze einfallen.

„Na klar! Wir haben doch vorgestern alle drei die Nudeln mit Pilze gegessen. Wahrscheinlich war einer darunter, der nicht bekömmlich war!“, vermute ich. „Das könnte sein. Schließlich haben wir nicht mal die Sorte gekannt und ob sie leicht mit einem giftigen Gegenüber verwechselbar ist“, meint Tobi.

Als schließlich Rosario auftaucht und uns ein weiteres Mal durch seinen unerwarteten Besuch überrascht, erzählen wir ihm was passiert ist. „Da habt ihr nochmals Glück gehabt, das sage ich euch. Es sind schon einige unwissende Touristen wegen einer Pilzvergiftung im Krankenhaus oder sogar auf dem Friedhof gelandet…“, gibt er uns zu denken.

„Ihr müsst die Pilze immer kochen. Wenn das Wasser schwarz wird, sind es giftige Exemplare. Doch auch bei bekömmlichen Pilzen ist das wichtig. Wenn ihr sie nur bratet, können noch Stoffe enthalten sein, die dem Körper nicht gut tun“, fügt Rosario hinzu.

„Ah, da liegt der Hund begraben!“, denke ich mir. Mäggie, Tobi und ich haben die Pilze nämlich geröstet und nicht gekocht! Dann können wir nur froh sein, dass es beim Durchfall geblieben ist…

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